Manchmal kann es nötig sein, seinem Hund oder seiner Katze auch zu Hause Ohrenmedikamente zur weiteren Behandlung einzugeben. Aber wie macht man das am besten? Das erfahren Sie in folgendem Blogbeitrag.

Was sind Ohrenmedikamente?

Unter Ohrenmedikamente fallen Ohrentropfen, Ohrensalben und auch Ohrreiniger. Im Allgemeinen werden Tropfen und Salben angenehmer als wässrige Ohrreiniger empfunden.

Wie werden Ohrenmedikamente eingegeben?

Wenn möglich sollte die Applikation der Medikation immer zu zweit erfolgen: So kann eine Person das Tier festhalten und die zweite Person gibt die Ohrenmedikamente ein. Legen Sie sich zuvor schon alle benötigen Utensilien griffbereit zurecht, damit die Applikation schnell durchgeführt werden kann. In der Regel ist die Applikation bei Hunden einfacher als bei Katzen, wobei es natürlich auch auf das individuelle Temperament des Patienten ankommt.
Bei der Verabreichung der Ohrenmedikamente sollten die Tiere stehen oder sitzen und der Kopf sollte möglichst in einer Linie mit dem Körper sein. Achten Sie darauf, dass der Kopf geradeaus und nicht überstreckt oder stark nach unten gewölbt ist. Bei Hunden empfiehlt sich hierzu ein spezieller Griff: Mit der einen Hand wird um die Schnauze gefasst, mit der anderen an den Hals. Nun kann der Kopf des Hundes sanft an die Brust oder den Bauch der haltenden Person gebracht werden. Dies verhindert ein stärkeres Kopfschütteln oder Ausweichen. Wichtig ist, dass kein Druck auf den Bereich unter dem Ohr aufgebaut wird. Nun kann die zweite Person das Ohrenmedikament verabreichen. Hierzu wird die Ohrmuschel in einen 90°Winkel sanft nach oben gezogen und das Fläschchen oder die Spritze mit dem Medikament parallel zur Ohrmuschel an dem Gehöreingang platziert. Nun kann man das Medikament in den Gehörgang einträufeln.

Lassen Sie die Ohrmuschel im Anschluss nicht los. Legen Sie das Fläschchen / die Spritze beiseite und massieren Sie mit der nun freien Hand mit dem Dreifingergriff den Gehörgrund ca. 30 Sekunden sanft. Anschließend kann sich der Hund schütteln und Rückstände am Gehöreingang und der Ohrmuschel können mit einem Wattepad vorsichtig abgetupft werden.

Bitte fahren Sie niemals mit der Flasche oder Spritze tief in den Gehörgang, da dies schmerzhaft ist. Achten Sie drauf, die Flasche/Spritze immer nur so weit anzulegen, wie Sie auch sehen können. So hat man auch die verabreichte Menge gut im Blick.
Bei Katzen oder sehr kurzschnäuzigen Hunden kann alternativ zur Schnauze auch der Kopf an den Schläfen etwas fixiert werden. Katzen können auch in ein Handtuch eingewickelt werden, sodass nur der Kopf herausschaut. Viele Katzen sind so ruhiger und man hat dadurch auch die Pfoten unter Kontrolle. Wichtig ist neben der Vorbereitung auch eine ruhige Umgebung und natürlich die Belohnung nach der Behandlung!

Hier finden Sie die Anleitung im PDF-Format: Klick

Sollen die Ohren von Hunden regemäßig gereinigt werden?

Auf diese Frage gibt es kein pauschales „Nein“ oder „Ja“. Wie immer kommt es auch hier auf den individuellen Fall an. Bei einem gesunden Hund, der nicht zu wiederkehrenden Ohrenentzündungen neigt, ist es in der Regel nicht notwendig die Ohren regelmäßig zu säubern. Bei Hunderassen, die eine anatomisch bedingte Veränderung des Gehörgangs aufweisen, wie z.B. sehr enge Gehörgänge beim Shar-Pei oder Mops, oder auch bei Hunden, die rassebedingt vermehrt Haare im Gehörgang haben, kann es jedoch sinnvoll sein, diese ca. einmal in der Woche prophylaktisch mit einem milden Ohrreiniger zu putzen.

Es kommt auch immer wieder die Frage auf, ob bei Hunden, die rassebedingt vermehrt Haare in den Ohren aufweisen, die Ohrhaare regelmäßig gezupft werden sollten. Auch diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Wir raten allerdings eher zu regelmäßigem Stutzen der Haare am Gehöreingang und regelmäßiger Verwendung von milden Ohrreinigern. Ein Zupfen kann eine Entzündung und nachfolgende Ohrenentzündung mit sich bringen kann.

Anders sieht es bei unseren Patienten aus, die aus verschiedenen Gründen ein erhöhtes Risiko für immer wiederkehrende Ohrenentzündungen haben, wie z.B. allergische Hunden. Hier raten wir im Rahmen der Basispflege zu einer prophylaktischen und regelmäßigen Verwendung von Ohrenreiniger, wobei die Art des Ohrreinigers speziell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sein sollte.