Kardiologie

Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit den Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems beschäftigt. Herzerkrankungen treten sowohl bei Hund und Katze wie auch bei kleinen Haustieren (Frettchen, Kaninchen etc.) auf. Im Kleintierbereich weisen etwa 11 Prozent aller in der Praxis oder Klinik vorgestellten Patienten eine Herzerkrankung auf.

Es gibt viele verschiedene Arten der Herzerkrankung; angeborene, die bereits beim Jungtier von Geburt an vorhanden sind (bspw. Persistierender Ductus Arteriosus, Aortenstenose) oder erworbene, die sich erst im Laufe des Lebens entwickeln (bspw. Klappenendokardiose, Kardiomyopathie); Erkrankungen bestimmter Herzklappen (z.B. Mitralklappenendokardiose), der Herzmuskulatur (z.B. Hypertrophe Kardiomyopathie der Katze) oder des kardialen Reizbildungs- und Leitungssystems (bestimmte Formen der Arrhythmie); primäre, deren Ursache im Herzen selbst zu suchen sind, und sekundäre, die im Zuge anderer Erkrankungen auftreten (z.B. ventrikuläre Tachyarrhythmien bei Magendrehungen). Eine gezielte Therapie dieser speziellen Erkrankungen setzt natürlich eine exakte Diagnose der vorliegenden Problematik voraus.

Viele der Herzerkrankungen kommen bei bestimmten Rassen gehäuft und erblich vor (z.B. Aortenstenose beim Boxer, dilatative Kardiomyopathie (DCM) beim Dobermann). Eine Früherkennung dieser Erkrankungen ist sowohl aus züchterischer Sicht, wie auch aus therapeutischen Gesichtspunkten sehr wichtig und wird teilweise von einigen Zuchtverbänden bereits gefordert.

Welche Ziele werden mit einer kardiologischen Untersuchung verfolgt:

  • Liegt tatsächlich eine Herzerkrankung vor?
  • Welche Art von Herzerkrankung liegt vor?
  • Wie schwerwiegend ist die Herzerkrankung?
  • Wie ist die Prognose?
  • Welche Therapie muss durchgeführt werden?
  • Mit welchen Kosten muss der Besitzer rechnen?

Eine frühzeitige Diagnose und Therapie einer Herzerkrankung verbessert nicht nur die Überlebenszeit, sondern auch die Lebensqualität unserer Patienten. Eine gründliche und vollständige klinisch-kardiologische Untersuchung des Herzpatienten stellt einen Eckpfeiler der kardialen Diagnostik dar. Die endgültige Diagnose wird nachfolgend durch weiterführende Untersuchungen, wie z.B. Blutdruckmessung, Laboruntersuchungen, Röntgen, EKG (Ruhe-EKG oder Langzeit-EKG) und Herzultraschall (Echokardiographie), abgesichert.

Die Therapie orientiert sich an den Befunden der Herzuntersuchung und kann weitgehend ambulant durchgeführt werden. Kardiologische Notfälle können jederzeit stationär aufgenommen werden; hierfür stehen eine 24-stündige Betreuungsmöglichkeit, das fachliche Wissen der Intensivmedizin sowie eine Intensiveinheit mit Sauerstoffzufuhr zur Verfügung.

Im Allgemeinen ergibt sich daraus folgender Ablauf für eine kardiologische Untersuchung:

  • Klinisch-kardiologische Untersuchung
  • Blutdruckmessung
  • Laboruntersuchung
  • Röntgen
  • EKG, Holter-EKG
  • Echokardiographie (Herzultraschall)
  • Besitzerberatung/-gespräch

Ihnen als Tierbesitzer werden die Ergebnisse der kardiologischen Untersuchung in einem abschließenden Gespräch (Diagnose und Prognose, Therapieplan und zukünftige Kontrolluntersuchungen) erklärt. Ihr Haustierarzt erhält zudem einen ausführlichen schriftlichen Untersuchungsbericht.