Die Kehlkopflähmung beim Hund

Die Kehlkopflähmung kann angeboren (sehr selten), erworben (z.B. als Folge einer Schilddrüsenunterfunktion) oder idiopathisch, d.h. ohne Klärung der Ursache (häufigste Form) sein. Sie tritt gehäuft bei Retrievern, Settern und Berner Sennenhunden, aber auch anderen großen Rassen und Mischlingshunden auf.

Zu den Aufgaben des Kehlkopfes zählen das aktive Weitstellen der Knorpel beim Einatmen, Schließen der Knorpel beim Abschlucken von Futter und Wasser und die Stimmgebung beim Bellen.

Zur Kehlkopflähmung kommt es, wenn durch Ausfall der Nerven die Kehlkopfmuskulatur nicht mehr arbeitet. Dadurch wird der obere Luftweg durch die kollabierten Knorpel verlegt. Der fehlende Schluss der Knorpel beim Schlucken erhöht die Gefahr des Einatmens von Schleim, Wasser und Futter in die Luftröhre und Lunge. Die Folge ist eine sogenannte Aspirationspneumonie, eine meist schwere Lungenentzündung.

Symptome:
Die Symptome einer Kehlkopflähmung sind Leistungsverlust, verändertes Bellen, deutliche obere Atemgeräusche, stark eingeschränkte Atmungsfähigkeit mit Blauverfärbung der Schleimhäute und im schlimmsten Fall Kollaps der Atmung. Diese Fälle sind absolut lebensbedrohlich.

Diagnose:
Die eigentliche Diagnosestellung erfolgt neben den meist typischen klinischen Symptomen durch eine Endoskopie des Kehlkopfes.

Behandlung:
Ziel einer Operation ist es, durch eine Fadenplastik den Kehlkopf weitzustellen und so die Atmung Ihres Hundes wieder deutlich zu erleichtern. Nach dieser Operation fällt der gelähmte Kehlkopfknorpel nicht mehr in das Lumen des Atemweges und ermöglicht so eine freie Zirkulation der Luft.

Endoskopiebild eines Hundes mit Kehlkopflähmung

Endoskopiebild eines Hundes nach operativer Weitstellung des Kehlkopfes

Nach der Operation gilt es folgendes zu beachten:
In aller Regel werden 10 Tage nach der Operation die Hautfäden gezogen.
Füttern Sie Ihren Hund versuchsweise von einer erhöhten Futternapfposition aus, um ein Verschlucken bestmöglich zu verhindern. Gibt es hierbei keine Probleme, können Sie dann allmählich wieder in die gewohnte Position wechseln. Ein gelegentliches Räuspern (meist wie vor der Operation) ist nicht ungewöhnlich, da der normale Schluckmechanismus des Kehlkopfes ausgeschaltet ist. Aus diesem Grund sollte der Patient für den Rest des Lebens nicht mehr im freien Wasser schwimmen. Dies wäre eine erhöhte Gefahr für eine Aspirationspneumonie.
Zur Entlastung des Kehlkopfes sollte Ihr Hund anstelle eines Halsbandes ein Brustgeschirr tragen.