Enzephalitozoonose beim Hiemtier

Enzephalitozoon  cuniculi ist ein einzelliger Erreger.

Die Infektion erfolgt über die Aufnahme von Futter, welches mit sporenhaltigem Urin verunreinigt ist. Die meisten Infektionen sind symptomlos. Zum Ausbruch der Krankheit kommt es wahrscheinlich erst wenn  ein Kaninchen immunsupprimiert ist. Der Erreger siedelt sich überwiegend im Gehirn an. In diesen Fällen kommt es zu neurologischen Symptomen mit Gleichgewichtsstörungen und Kopfschiefhaltung.  Ein weiteres, oft befallenes Organ ist das Auge. Erfolgt  eine Infektion des betroffenen Tieres bereits im Mutterleib, kann sich der Erreger in der Linse ansiedeln. Oft erst Jahre später kommt es zu Rissen in der Linsenkapsel. Das Linseneiweiß verliert seine Wasserlöslichkeit, es denaturiert und wird weiß. Es kommt zu einem grauen Star oder Katarakt. Geringe Mengen des Linsenproteins kommen in die vordere Augenkammer, was zu einer starken Entzündung  der vorderen Augenabschnitte führt. Es können weiße Schleier oder auch rötlich-weiße Flecken im Auge sichtbar werden. Entzündungsprodukte und Verklebungen im Auge behindern den Abfluss des Kammerwassers, wodurch zusätzlich ein grüner Star entstehen kann.