Hornhautgeschwüre  beim Hund

Hornhautgeschwüre entstehen entweder durch eine Verletzung, oder durch eine Infektion und gehen stets mit einem Gewebeverlust einher. Sie können nach Tiefe des Defektes eingeteilt werden.
Die Hornhaut besteht aus drei Schichten: dem oberen mehrschichtigen nicht-verhornenden Plattenepithel, dem mittleren Hornhautstroma und der tiefen Descemetschen Membran.
Ursächlich für oberflächliche Verletzungen, sog. Erosionen sind oft Traumata durch fehlgestellte Wimpern oder Lidfehlstellungen. Nach Beseitigung der Ursache heilen sie in der Regel nach 2-3 Tagen mit lokaler Therapie ab.
In komplizierteren Fällen kommt es zu einem Verlust von Hornhautgewebe. Hier für sind spezielle Enzyme verantwortlich, die von Infektionserregern oder Entzündungszellen stammen. Die Folge ist ein tiefes Hornhautgeschwür. Klinisch sind die Bindehäute stark gerötet und es kommt zu mehr oder weniger starkem, eitrigem Augenausfluss. Die Hornhaut ist aufgrund einer Wundschwellung getrübt. Aufgrund der Schmerzen werden die Augenlider meist zusammengekniffen.
In besonders schwerwiegenden Fällen kann der Verlust an Hornhautgewebe bis zur letzten Schicht, der Descemetschen Membran reichen. Wenn sich diese Membran in das Geschwür vorwölbt spricht man von einer Descemetocele. Diese Schicht ist zwar sehr elastisch aber hauchdünn und es kann durch Risse zum Auslaufen des Auges kommen.
Der Tierarzt muss eine chirurgische Versorgung vornehmen, z.B. durch Stabilisation des Defektes mithilfe eines Gewebetransplantates aus Bindehaut (Bindehautlappen) oder Hornhaut.