Blutdruckmessung in der Tiermedizin

Nicht nur in der Humanmedizin, auch in der Tiermedizin ist die Blutdruckmessung im Rahmen der Narkoseüberwachung oder bei verschiedenen Erkrankungen bei Hund und Katze, wie z.B. Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen oder hormonellen Erkrankungen von Bedeutung. Veränderungen des Blutdrucks, im Sinne einer Hypertonie (erhöhte Blutdruckwerte) oder einer Hypotonie (erniedrigte Blutdruckwerte) können zu erheblichen und dauerhaften Schäden an verschiedenen Organen (Gehirn, Augen, Herz, Nieren) führen. Vor allem bei der Katze wird die Blutdruckmessung als sehr sinnvoll erachtet (Netzhautblutungen bei erhöhtem Blutdruck).

Des Weiteren hat sich die Blutdruckmessung auch im Rahmen der Therapie von Herzerkrankungen bei Hund und Katze etabliert, da eine Vielzahl von Medikamenten mehr oder weniger starke Auswirkungen auf den Blutdruck haben können.

Die Blutdruckmessung erfolgt im Gegensatz zum Menschen bei Hund und Katze entweder an der Vordergliedmaße (Unterarm) oder am Schwanzansatz. Die Messungen werden im Wachzustand in einer für den Patienten möglichst stressfreien Umgebung ausgeführt. Im Allgemeinen wird die Blutdruckmessung von Hunden und Katzen sehr gut toleriert.

Grundsätzlich werden zwei Grenzwerte des Blutdruckes unterschieden, der Spitzenwert (systolisch) und der niedrigste Wert (diastolisch), zwischen denen der Blutdruck mit dem Herzschlag schwankt. Die Werte bei Hund und Katze sind grundsätzlich mit denen beim Menschen vergleichbar. Der obere (systolische) Blutdruck sollte bei 110 bis 140 mmHg, der untere (diastolische) Blutdruck bei 60 – 80 mmHg liegen. Bei Hunden sind rassebedingte Unterschiede bekannt.