Milou wurde am 13.07.2022 in der Notaufnahme vorstellig, weil er keinen Kot mehr absetzen konnte und sich eine Ausbeulung neben dem After zeigte. In den vorherigen Tagen wurden Knochen gefüttert. Im Röntgen zeigte sich eine hochgradige Verstopfung mit hartem Knochenkot, der sich bereits neben dem Darmausgang ansammelte und zu einem Dammbruch geführt hat.

Milous Darm musste mehrfach gepült werden und er musste stationär versorgt werden. Der Dammbruch musste in den Folgetagen operativ versorgt werden. Mittlerweile ist Milou wieder daheim und ist wieder fit.

Betroffene Hunde wie in  Milous Fall zeigen starken Kotdrang sowie Schwierigkeiten und starke Schmerzen beim Kotabsatz. In Milous Fall musste der Darm zur Entfernung der harten Knochenstücke nicht eröffnet werden, sondern konnte durch mehrfachen Spülen in Narkose gelöst werden.

Wie entsteht ein Knochenkot ?

Nicht alle Knochen können durch die Magensäure ausreichend aufgelöst werden, wandern größere Stückchen weiter in den Darm können sie zu einer festen Masse werden, die oft nicht mehr von alleine ausgeschieden werden kann. Auch anderes Kauspielzeug (Rinderhaut/Fischköpfe oder sehr calziumreiche Produkte können) können eine massive Verstopfung verursachen.

Und was passiert im Darm mit dem Knochen ?

Üblicherweise erfolgt die Calciumaufnahme aus dem Nahrungsbrei über die Darmschleimhaut. Wenn der Körper keinen Calciummangel aufweist, wird kein weiteres Calcium aus dem Nahrungsbrei mehr ans Blut abgegeben und der dickflüssige Calciumbrei verbleibt im Darm.  Im Dickdarm wird ihm das Wasser entzogen, dadurch kommt es zu zementharte Knochenkot der wie ein Stein den Darm blockiert. Wird das problem nicht schnell behoben, kann es zu Rissen in der Darmwand, zu Durchblutungsstörungen des Darms in dem Bereich und zu einer Blutvergiftung kommen.

Wie sind die Symptome ?

Die initiale Symptome sind schwere Schmerzsymptome wie ein gekrümmter Rücken, ein harter Bauch und Probleme beim Kotabsatz. Durch einen Darmverschluss kann der Kotabsatz ausbleiben, es zu blutigen Beimengungen kommen oder auch der verbleibende Darminhalt als Durchfall abgehen. Desto länger die Situation besteht, desto lebensbedrohlicher kann das Ganze werden.

Fazit

Achten Sie bei der Verfütterung von Kauspielzeug darauf, dass sie leichtverdauliches Material verwenden und verzichten Sie auf Knochenprodukte. Der Kot und Urinabsatz sollte immer kontrolliert werden und bei Problemen ist es wichtig den Patienten frühzeitig vorzustellen, bevor weitere Komplikationen entstehen.