Was sind Zecken?

Sie gehören zu den Spinnentieren und kommen auf der ganzen Welt vor. Es gibt insgesamt 870 Arten, zu den bekanntesten gehören der Gemeine Holzbock und die Bunt-/Auwaldzecke. Gerade Tiere mit längerem Fell sind vermehrt von einem Zeckenbefall betroffen, da sich die Parasiten besser darin verstecken können und weniger sichtbar sind. Leider sind viele Zeckenarten auch Überträger von Krankheiten.

Wo leben sie?

Anzutreffen sind die Zecken in Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten. Jedoch nicht nur beim Waldspaziergang, sondern auch in heimischen Gärten oder in städtischen Parks fühlen sie sich mittlerweile ausgesprochen wohl. Dort warten sie dann auf ihre warmblütigen Wirtstiere. Anzutreffen sind sie dort meist im Unterholz oder in der Nähe von Hecken, wo sich vielschichtiges Laubstreu oder schattige Vegetationsbereiche in Bodennähe befinden.

Wann beginnt die Zeckenzeit? 

Mit dem Beginn des Frühlings (März) bis Ende Herbst (Oktober) muss allgemein in Deutschland mit Zecken gerechnet werden.  Fällt der Winter allerdings zu mild aus, dann kann sich diese Zeit auch verlängern.

Unter welchen Voraussetzungen leben sie?

Optimale Lebensbedingungen für Zecken bietet eine Umgebungstemperatur von 7-20 Grad, kombiniert mit einer Luftfeuchtigkeit von 80-90 Grad. Im Hochsommer halten sie sich gern an feuchten und schattigen Plätzen auf, um sich vor der Sonne zu schützen. Studien belegen: Infizierte Zecken können sogar extreme Kälte oder Hitze überleben, wohingegen nicht infizierte Zecken anfälliger für extreme Umweltbedingungen sind.

Was passiert genau beim Stich?

Sie stechen mit ihren scharfkantigen Mundwerkzeugen und schrauben sich mit Hilfe ihres Stechrüssels in die Haut hinein, was durch ihre kleinen Zähnchen wie ein Widerhaken wirkt. Dadurch gelangen die gefährlichen Krankheitserreger mitten in die Wunde.

Auftretende Erkrankungen Hund und Katze 

Die am häufigsten auftretenden Erkrankungen in unseren Breiten sind:

  • Lyme-Borreliose (= Gemeiner Holzbock)
  • FSME, Frühsommer-Meningoenzephalitis (= Gemeiner Holzbock) 
  • Babesiose=Hundemalaria (= Bunt/Auwaldzecke)
  • Hepatozoonose durch den Verzehr oder das Verbeißen der Zecke

Hier finden Sie eine aktuelle Karte der FSME Gebiete in Deutschland. 

Für den Hund ist wichtig: In dieser Zeit stark befallene Gebiete meiden. Nach jedem Spaziergang bzw. einmal pro Tag sollten Hunde nach Zecken abgesucht werden!

Für die Katzen ist wichtig:  Zu beachten ist, dass Zeckenhalsbänder für Katzen eher gefährlich sind, da sie gern herum streunern und  in Ästen beim Streunern hängen bleiben können. Einmal pro Tag sollten auch Katzen nach Zecken abgesucht werden!

Symptome

Als Erstes treten meist typische Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerzen im Areal des Bisses auf. Im weiteren Verlauf kann es dann noch zu Appetitsverlust, Erbrechen sowie Durchfall, Mattigkeit oder hohem Fieber kommen. Dieser Zustand kann sich weiter verschlechtern bis hin zu schmerzbedingten Bewegungsveränderungen und wiederkehrender Lahmheiten durch Gelenksentzündung oder Krämpfe.
 
Jedes Tier reagiert anders auf einen Zeckenbiss, sodass sich Symptome nicht verallgemeinern lassen.

Entfernung einer Zecke

So könnte eine Entfernung mit einer Zeckenzange aussehen.

 

Tipps zum richtigen Entfernen
 
Zecke möglichst nah an der Haut packen, vorsichtig und gerade aus der Haut herausziehen, sodass kein Mundwerkzeug zurückbleibt (Verzicht auf Benzin, Nagellackentferner oder Öle, erhöht Risiko der Übertragung).

  1. Nicht verzweifeln, wenn die Zecke nicht beim ersten Versuch entfernt werden kann.
  2. Gesamten Körper absuchen (beliebte Stellen: Bauch-/Brustbereich, Kniekehlen, Hals, Kopf sowie im Genitalbereich).
  3. Nach dem Entfernen die Stichstelle mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfizieren.
  4. Sollte eine mögliche Rötung an der Einstichstelle nicht zurückgehen oder sich ausbreiten, unbedingt den Arzt aufzusuchen.
  5. Gleiches gilt, wenn die Einstichstelle stark anschwillt, schmerzt, heiß wird und pocht.
    Sollten Sie sich nicht sicher sein, holen Sie sich umgehend einen ärztliche Rat ein.
  6. In der Apotheke sind alle Utensilien wie die Zeckenpinzette-/zange oder Zeckenkarte zu erwerben.

Verhaltenstipps

Kommt es zum Stich, ist es wichtig den kompletten Parasiten zu entfernen und die Stelle über einige Tage zu beobachten.
Wichtig: Zecken sollten nach dem Entfernen unbedingt getötet werden, da sie auch ohne Nahrung mehrere Jahre überleben können. Reißt das Vorderende der Zecke ab, sollte der Kopf unbedingt vom Tierarzt entfernt werden.

Vorsorge für Hund und Katze

Gerade bei freiem Auslauf von Hund und Katze ist ein ganzjähriger Zeckenschutz sinnvoll.
Es gibt verschiedene Mittel auf dem Markt. Die Zeckenschutzbänder z.B. gibt es beim Fachhandel, in Apotheken oder beim Tierarzt mit expliztien Hinweisen, dass das geeignete Präparat gegen Zecken schützen soll! (Der Wirkstoff wird über das Fell oder die Fettschicht vom Hund aufgenommen, wobei die freiverkäuflichen Zeckenmittel im Vergleich zu den vom Tierarzt vertrieben Mitteln eine schwächere Wirkung aufweisen.

Halten Sie mit Ihrem Tierarzt Rücksprache, welches Präparat für Ihr Haustier am besten geeignet ist. Nicht jedes Tier verträgt jedes Mittel gleichermaßen.

Doch auch den eigenen Schutz beim Spaziergang sollte der Hundehalter nicht vergessen!

Fazit

Es gilt zu beachten, dass auch in Risikogebieten nicht jede Zecke auch gleichzeitig Überträger von verschieden Erkrankungen ist. Eine infizierte Zecke muss nicht unbedingt Infektionen übertragen bzw. muss es nicht zum Krankheitsausbruch kommen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich nicht verrückt machen zu lassen!

Was haben Sie für Erfahrungen mit Zecken gesammelt? Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns dazu ein paar Zeilen schreiben.