Sie bevorzugen spätsommerliche bis frühherbstliche Temperaturen und lauern im Gras: die Herbstgrasmilben. Die Larven der weltweit verbreiteten Milben können bei Vierbeinern zu Juckreiz, Hautirritationen und in manchen Fällen sogar zu allergischen Reaktionen führen.

Schon gewusst: Erwachsene Herbstgrasmilben suchen sich zum Überleben keinen Wirt mehr, daher ist die Herbstgrasmilbe lediglich als Larve eine Gefahr.

Die Herbstgrasmilbe

Die Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autumnalis) gehören zu den Milben und somit zu den Spinnentieren. Die winzigen, orange-roten Larven der Milben sind in Gärten, Feldern, Wiesen oder Waldrändern zu finden und sitzen dort auf niedrigwachsenden Pflanzen oder Gräsern. Läuft ein passender Wirt vorbei, wie beispielweise ein Hund oder eine Katze, lassen sich die Parasiten einfach abstreifen. Auf dem Tier angekommen, setzt sich die Larve sofort mit einem Stich fest. Aus diesem Grund sind meist die eher bodennahen Körperregionen, wie Pfoten, Beine, Bauch, Brust oder Schnauze, betroffen.

Symptome

Der Stich ist für die Vierbeiner zwar nicht zu spüren, aber die sechsbeinigen Milbenlarven verletzen dabei die oberste Schicht der Haut mit ihrem Mundwerkzeug und injizieren dort ihren Speichel in die Wunde, welcher die darunterliegenden Hautbestandteile auflöst. Vom Biss der Larve bis zum Auftreten der ersten Anzeichen können bis zu etwa 24 Stunden vergehen. Wie deutlich diese ausgeprägt sind, hängt von der Stärke des Befalls und der Empfindlichkeit des jeweiligen Tieres ab.

Die häufigsten Symptome eines Herbstgrasmilbenbefalls sind:

  • Hautreaktionen mit Rötungen, Quaddeln, Pusteln und Krusten
  • Juckreiz
  • Fellverlust und Wunden durch das Kratzen und Schubbern

Der Befall selbst hält meist nur 24 bis 72 Stunden an, die Beschwerden hingegen klingen oftmals erst nach mehreren Tagen ab.

Behandlung

Die Larven sind in unseren Breitengraden nicht weiter gefährlich und in der Regel fallen die Parasiten von allein wieder ab. Daher ist eine antiparasitäre Behandlung eher selten nötig. Ist der Vierbeiner von Herbstgrasmilben befallen, sollten die betroffenen Stellen mit entzündungshemmenden Salben behandelt werden. So werden die irritierten Hautstellen beruhigt und es wird verhindert, dass sich durch übermäßiges Kratzen ernsthafte Hautschäden entwickeln. Sobald sich Ihr Tier intensiv kratzt und die Haut bereits zu leiden beginnt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Da Juckreiz mehrere Ursachen haben kann, sollte dies unbedingt tierärztlich abgeklärt werden.

Wie bei allen anderen Krankheiten und Beschwerden ist es auch bei Hautirritationen wichtig, früh zu reagieren.

Schutz vor Herbstgrasmilben

Einen Schutz gegen Herbstgrasmilben gibt es leider nicht. Einen Befall können Sie am besten vorbeugen, indem Sie Wiesen und andere Flächen, an denen sich bekanntermaßen viele Milben in der Herbstzeit befinden, meiden.  Zusätzlich können sie sogenannte Repellentien, also Substanzen, die Parasiten abhalten, verwenden. Besonders bewährt haben sich Sprays gegen Floh- und Zeckenbefall, die alle drei bis fünf Tage direkt auf die gefährdeten Körperstellen aufgetragen werden können.

Bei Hunden, die besonders stark unter den Folgen eines Herbstgrasmilbenbefalls leiden, können zusätzlich noch folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Vorverlegen des morgendlichen Spaziergangs, denn in den frühen Morgenstunden sind die Larven weniger aktiv
  • Waschen der Pfoten mit lauwarmem Wasser nach dem Spaziergang. Anhaftende Milbenlarven können dadurch abgespült werden.
  • Hundeschuhe, dadurch bieten die Pfoten den Milben keine Angriffsfläche mehr.

Gut zu wissen: Herbstgrasmilben können sowohl Tiere als auch Menschen befallen. Eine Übertragung von Vierbeinern zu Menschen ist aber nicht möglich.