Mit den ersten Sonnentagen und den steigenden Temperaturen wird es auch unseren vierbeinigen Freunden langsam zu warm und sie verabschieden sich von ihrem dicken Winterpelz. Der Fellwechsel hinterlässt unübersehbare Spuren – leider nicht nur im Hundekörbchen, sondern überall und unübersehbar. Staubsauger, Fusselrolle,  Kleiderbürste & Co. werden nun in den nächsten Wochen unsere ständigen Begleiter.

Muss das sein?

Leider ja. Dass Hunde zweimal im Jahr besonders haaren muss so sein, denn sie passen ihr Fell den jahreszeitlichen Veränderungen im Herbst und im Frühjahr, dem Licht und den Temperaturen an. Dementsprechend kann der Fellwechsel jedes Jahr zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden.  Der Fellwechsel dauert jeweils ca. sechs bis acht bis Wochen und fällt im Frühjahr besonders heftig aus, denn die meisten Rassen haben sich im Herbst wärmende Unterwolle wachsen lassen, die sie nun nicht mehr benötigen.

Aber auch zum Herbst hin wächst nicht einfach wärmende Unterwolle nach; die Hunde werfen das luftige Sommerfell ab und tauschen es gegen einen dickeren Winterpelz aus – allerdings haaren die meisten Hunde im Herbst deutlich weniger als im Frühjahr.

Fellwechsel ist nicht gleich Fellwechsel

Der Fellwechsel ist von Alter, Rasse und Hormonstatus abhängig: Ältere Tiere haaren häufig mehr als junge.  Kastrierte haaren mehr als unkastrierte und Hündinnen lassen besonders vor der Läufigkeit viel Fell. Manche Hunde reagieren in besonderen Stresssituationen, wie z.B. einem Besuch beim Tierarzt mit höherem Haarausfall.

Auch die unterschiedlichen Haartypen der einzelnen Rassen wirken sich beim Fellwechsel aus: Hunde mit starker Unterwolle, z.B. die typischen Vertreter der nordischen Rassen wie Labradore haaren intensiver als kurzhaarige Hunde wie Dalmatiner oder Magyar Vizsla, die,  dem milden Klima ihrer ursprünglichen Herkunftsländer entsprechend, keine kälteisolierende Haarschicht benötigen.

Mit Blick auf den Fellwechsel sind letztere wohl die angenehmeren Mitbewohner. Im Winter allerdings frieren diese Hunde leichter und können sich im Sommer sogar einen Sonnenbrand holen.

Rassen, bei denen sich die Haare vornehmlich in der Wachstumsphase befinden, wie solche mit drahtigen oder sehr langen Haaren, verlieren nur wenig bis gar kein Fell. Es gibt auch einige Rassen, die überhaupt nicht haaren und als besonders allergikerfreundlich gelten (z.B. der Labradoodle oder Pudel). Allerdings ist bei diesen Rassen ein regelmäßiger Friseurbesuch Pflicht. Bei Pudel, Yorkshire Terrier und Co. nimmt die Haarpracht sonst überhand, verfilzt und verknotet und bietet so Floh & Co. ideale Bedingungen.

Wie viel ist noch normal?

Solange das Fell Ihres Lieblings glänzt, spricht alles für einen gesunden Fellwechsel. Ist das Fell hingegen glanzlos und stumpf, fasst sich fettig oder ölig an und wirkt stark ausgedünnt oder weist sogar kahle, womöglich entzündete  Stellen auf, sollten Sie Ihren Tierarzt zu Rate ziehen oder einen Termin bei uns in der Tierklinik vereinbaren. Das gilt auch, wenn sich der Hund auffallend oft kratzt oder leckt und das Fell einen unangenehmen Geruch verströmt.

Oft sind es Ektoparasiten, wie Milben oder Flöhe, die dem Hund zu schaffen machen, aber auch Endoparasiten, wie Leishmanien können die Ursache für den krankhaften Fellverlust sein. Die Leishmaniose kommt vor allem nach einem Urlaub mit dem Hund in entsprechenden Regionen infrage oder bei Hunden, die von dort mitgebracht wurden, denn sie wird besonders im Mittelmeerraum von Sandmücken übertragen.

Zeigen sich kreisrunde haarlose Stellen im Fell und ist die Haut gerötet und entzündet, kann das auch ein Hinweis auf eine allergische Reaktion sein.

Auch eine Hautpilzerkrankung ist nicht selten der Verursacher kahler, entzündeter Stellen. Finden sich an den fast kahlen Stellen noch Reste abgebrochener Haare, kann intensives Kratzen, Lecken oder Beißen der Auslöser sein, dessen Ursache es wiederum zu klären gilt.

Auch Stoffwechsel- oder Organerkrankungen wie etwa der Nieren oder Störungen im Hormonhaushalt wie Schilddrüsenerkrankungen können sich auf die Qualität des Fells auswirken. Nicht zuletzt kommen bei Hunden neben Allergien auch Mangelerscheinungen oder Stress als Auslöser infrage. Lassen Sie Ihren Tierarzt die Ursache des Fellverlustes abklären und besprechen Sie mit ihm oder bei uns in der Tierklinik die erforderlichen Maßnahmen.

So können Sie Ihren Hund beim Fellwechsel unterstützen

Haare bestehen zum Großteil aus Keratin, also Eiweiß. Dementsprechend steigt im Fellwechsel der Bedarf an hochwertigem Eiweiß. Achten Sie auf also stets auf qualitativ hochwertiges Futter.

Mit den drei B´s – Bierhefe, B-Vitamine und Biotin – können Sie zusätzlich den Fellwechsel ankurbeln. Leinöl oder Lachsöl verhelfen dem Fell zu schönem Glanz. Aber Vorsicht! Zuviel kann Durchfall verursachen!

Tägliche Fellpflege ist ein Muss – und reduziert zudem das Haaren! Die täglichen Bürsteneinheiten tun Hund und Halter gut, sie festigen die soziale Bindung und entfernen die losen Haare, lösen Verknotungen und Verfilzungen, regen die Talgdrüsen an und beugen dem Juckreiz vor.

Der Fachhandel bietet eine große Auswahl an Bürsten, Striegeln und Noppenhandschuhen für jeden Felltyp an. Lassen Sie sich beraten, damit Sie genau das richtige Werkzeug für Felltextur und Länge Ihres Hundes erhalten. 

 

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