Es ist eine der drastischsten Erkrankungen der Hundemedizin, welche von allen Hundebesitzern gefürchtet wird. Das ist auch berechtigt, denn es handelt sich hier um einen tiermedizinischen Notfall, dieser betrifft fast ausschließlich größere Hunderassen. Eine schnelle notfall-medizinische Erstversorgung verbessert die Überlebenschancen deutlich und verhindert Schlimmeres. Deshalb ist es sehr wichtig, die Symptome richtig zu deuten und zu handeln!

Dieses musste jetzt auch der Besitzer von Milow, einer deutsche Dogge erfahren. In der Mittagszeit erzählte er von der Beobachtung, dass sein Hund stark speichelte und ständig zu Erbrechen versuchte. Anfangs war der Bauch von Milow noch weich gewesen, was sich aber mit der Zeit änderte.  Als dann noch Symptome wie die wachsende Unruhe hinzukamen, machte er sich auf den Weg zu uns in die Tierklinik.

Kurze Zeit später kam er gleich als Notfallpatient in den Behandlungsraum und wurde untersucht. Zu diesem Zeitpunkt ging es Milow nicht gut und er stand bereits unter Schock. Also war es allerhöchste Zeit!

Die Diagnose wurde aufgrund des Röntgenbefundes schnell gesichert und die Magendrehung wurde bestätigt. Milow wurde sofort in den OP gebracht und chirurgisch versorgt. Zuerst wurde eine Entgasung des Magens vorgenommen und danach der Kreislauf durch Infusionen wieder stabilisiert. Im Anschluss wurde die Bauchhöhle eröffnet, der Magen zurückgedreht und wieder mit einer Naht an der Bauchwand befestigt.  

Magendrehung Milow

Nach dem erfolgreichen operativen Eingriff konnte Milow schon ein paar Tage später entlassen werden, da sich sein Allgemeinzustand schnell stabilisierte und er wieder selbstständig fressen konnte. Wir wünschen Milow und seiner Familie alles Gute!

Damit Sie die Erkrankung frühzeitig erkennen:

Hat ihr Hund einen aufgeblähten Bauch bzw. läuft unruhig herum, dann sollten sie wachsam sein und genauer hinsehen. Er wechselt häufig seine Position zwischen Liegen, Stehen und Herumlaufen oder hat einen gekrümmten Rücken, dann ist es höchstwahrscheinlich ein Notfall!

Handeln Sie bevor es zu spät ist!

Magendrehung beim Hund

Ursachen:

  • betroffene Verwandte: hatten die Eltern oder Geschwister bereits eine Magendrehung?
  • Riesenrassen: leider haben sie der Statistik nach die größte Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken. Zu den Riesenrassen gehören: Deutsche Dogge, Irish Wolfhound, DeutscherSchäferhund, Berner Sennenhund, große Mischlinge, Dobermann, Briard, Bernhardiner, Neufundländer, Landseer, Rottweiler, Hovawart
  • Alte Hunde: die Bänder und Sehen sind nicht mehr so straff und geben eher nach
  • Körperbau: der schmalere, tiefere Brustkorb bei einigen Hunderassen
     

Vorbeugen:

  • keine erhöhte Futterstellen (Hund kann Luft schlucken)
  • mehrmals täglich in kleineren Portionen füttern
  • nicht nur Trockenfutter geben, auf abwechslungsreiche Kost achten
  • nach den Mahlzeiten kein Toben
  • da Magendrehungen meist nachts auftreten, Schlafplatz für Hund auswählen, wo Besitzer Unwohlsein des Tieres mitbekommen 
  • Notfallnummer einer Tierklinik (24h Bereitschaftsdienst), welche max. 20min entfernt ist, evt. Zettel sichtbar und gut erreichbar an Pinnwand 
     

Fazit:

Beobachten Sie Ihren Hund und handeln Sie schnellstmöglich, denn Ihr Hund vertraut Ihnen! Bei Unsicherheit, wäre ein Besuch bei einen Tierarzt oder einer Tierklinik sinnvoll, denn es geht um das LEBEN Ihres Tieres. Handelt es sich um eine Magendrehung ist das Aufsuchen einer Tierklinik sinnvoll, da ein Assistent zur Drehung des Magens nötig ist und sehr schnell gehandelt werden muss!