Arthrose – Gelenkverschleiss beim Hund

Wenn der einst so bewegungsfreudige vierbeinige Gefährte plötzlich keine weiten Spaziergänge mehr machen will, nicht mehr so gerne spielt, Treppen mit Mühe und ins Auto nur noch mit Hilfe steigt ist das ein sicherer Hinweis auf Gelenkprobleme.

Die betroffenen Hunde sind morgens oder nach längerem Liegen auffällig steif, unbeweglich und können sich nur begrenzt und mühevoll strecken. Nach ein paar Schritten laufen sich die Tiere ein und das Gangbild wird deutlich „runder“. Oft genug verstärken sich diese Symptome nach besonderer körperlicher Belastung, bei plötzlichen Wetterveränderungen, wie z.B. bei nasskaltem Wetter. Spätestens wenn der Hund humpelt ist es unübersehbar: Das Tier hat Gelenkschmerzen.

Arthrose oder Arthritis?

Eine Arthrose entwickelt sich beim Hund meist über einen langen Zeitraum und kann jedes Gelenk betreffen. Es handelt sich um eine verschleißbedingte Schädigung des Gelenkknorpels. Oftmals ist auch die Gelenkkapsel verkleinert und verdickt sich und es tritt überschießendes Knochengewebe auf. Auch die Gelenkschmiere verändert sich, so dass die Funktionen des Gelenks mit der Zeit deutlich eingeschränkt und mit Schmerzen verbunden sind.
Im Unterschied dazu ist eine Arthritis eine Gelenkentzündung, die unter anderem durch bakterielle Infektion wie z.B. Borreliose oder auch durch eine Immunerkrankung wie Rheuma ausgelöst wird und oft zu bleibenden Schäden an den Gelenken – also zur Arthrose – führt.

Welche Ursachen hat Arthrose bei Hunden?

Die Arthrose beim Hund ist häufig eine Alterserscheinung. Das Arthroserisiko steigt bei älteren Hunden, weil der Gelenkknorpel weniger elastisch und belastbar ist.

Aber auch angeborene Gelenkmissbildungen wie Hüftgelenks- oder Ellbogengelenksdysplasie sind häufige Ursachen für Arthrose.

Verletzungen des Gelenkes, wie etwa bei Kreuzbandschäden, die zu einer Instabilität oder zu einer Fehlstellung innerhalb des Gelenkes führen, können ebenfalls häufig eine Arthrose bedingen.
Für Welpen und Junghunde gilt, dass Extrembelastungen vermieden werden müssen, um eine Überbelastung des noch weichen Gelenkknorpels zu vermeiden.

Bei Hunden mit Übergewicht ist die Arthrose fast vorprogrammiert: Das Gewicht führt zu einer dauerhaften Überbelastung der Gelenke, die den Knorpel schädigt. Der hohe Anteil an Fettgewebe produziert zudem auch noch entzündungsfördernde Hormone, die eine Arthrose erst recht befeuern.

Arthrose ist eine schubweise voranschreitende Erkrankung. Die betroffenen Gelenke werden immer unbeweglicher, der Gang steifer. Lahmheiten treten immer deutlicher auf und die Muskulatur bildet sich im Bereich der erkrankten Gliedmaßen zurück (Muskelatrophie), da diese geschont werden.

Der steifere Gang und die Bewegungsunlust ist, insbesondere bei ältere Hunden, tatsächlich Ausdruck von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen durch Arthrose. Je nach Wetterlage sind diese Schmerzen mal mehr, mal weniger stark spürbar. Je nach Schwere der Arthrose tut es vielleicht nur bei manchen Bewegungen weh oder sogar dann, wenn Ihr Hund einfach nur liegt. Solche chronischen Schmerzen schränken die Lebensqualität Ihres Hundes massiv ein.

Wie wird Arthrose bei Hunden behandelt?

Eine Arthrose ist leider nicht heilbar, aber Sie können viel dafür tun, Ihrem Hund das Leben mit der Arthrose zu erleichtern.
Wenn Ihr Hund Gelenkprobleme hat, gehen Sie bitte mit ihm zum Tierarzt oder kommen Sie direkt zu uns in die Tierklinik. Der behandelnde Tierarzt kann mögliche andere Schmerzursachen ausschließen, eine genaue Diagnose stellen und mit Ihnen eine individuellen Schmerzbehandlung für Ihren Hund besprechen.
Wichtig ist, dass Sie die entzündungshemmenden Schmerzmedikamente regelmäßig über einen längeren Zeitraum verabreichen. Nur so lässt sich der Entzündungskreislauf an den Gelenken durchbrechen. Manchmal werden Medikamente auch direkt in ein erkranktes Gelenk gespritzt.
Zusätzlich zur Behandlung mit Entzündungshemmern bzw. Schmerzmedikamenten können gelenkunterstützende Nährstoffe die Gelenkfunktion positiv beeinflussen. Sie stellen wichtige Bausteine für den Gelenkstoffwechsel zur Verfügung und wirken zum Teil ebenfalls entzündungshemmend. Beispiel hierfür sind Präparate, die Grünlippmuschelextrakt oder Glykosaminoglykane enthalten.
Bei bestimmten Gelenkerkrankungen wie beispielsweise einer Hüftgelenksarthrose ist eine Operation möglich, bei der Hüfte sogar das Einsetzen eines künstlichen Gelenks.

Wie Sie Ihrem Hund bei Arthrose helfen können

Eines vorab: Der Schlüssel zu gesunden Gelenken ist ein gesundes Wachstum. Deshalb sollten Hundewelpen ein speziell an die Ernährungsbedürfnisse in der Wachstumsphase angepasstes Hundefutter bekommen. Besonders bei Welpen großer Hunderassen sollten Sie während der Wachstumsphase darauf achten, gelenkbelastende Bewegungen zu vermeiden (z.B. Treppensteigen, ins Auto springen) bzw. einzuschränken. Das Anfertigen einer Wachstumskurve ist bei diesen Rassen ebenfalls anzuraten, um ein zu schnelles „in-die-Höhe-schießen“ zu vermeiden – dies kann nämlich zu operationswürdigen Schäden am Gelenkknorpel vor allem des Schulter- und des Ellbogengelenkes führen!

Ist Ihr Hund jedoch bereits Arthrosepatient, sorgen Sie dafür, dass er konsequent gegen Schmerzen behandelt wird und gelenkunterstützende Nährstoffe erhält.
Zudem können Sie seinen Alltag durch verschiedene Maßnahmen weiter erleichtern:

Auch über eine spezielle Fütterung kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt werden. Grundsätzlich gilt bei übergewichtigen Patienten: Gewichtsreduktion! Allein dadurch können die Beschwerden teilweise erheblich reduziert werden denn jedes überflüssige Gramm Körpergewicht belastet die angeschlagenen Gelenke Ihres Hundes um ein Vielfaches mehr.. Zudem gibt es Futtermittel, die mit speziellen zugesetzten Fettsäuren die Funktion des Gelenkknorpels verbessern können.

Ebenso wichtig ist, dass Ihr Hund genügend Bewegung bekommt, ohne seine Gelenke dabei zu überlasten. Arthrosepatienten sollten lieber eine halbe Stunde ruhig spazieren gehen als zehn Minuten lang Bälle zu apportieren, denn ruhige, gleichmäßige Bewegungen wie z.B. am Fahrrad Traben sind besser für die Gelenke als wildes Herumspringen. Schwimmen eignet sich ebenfalls hervorragend bei Arthrosepatienten, da hier die Gelenke schonend und gleichmäßig bewegt werden, ohne dass das komplette Körpergewicht auf ihnen lastet. Wie viel Bewegung Ihr Hund verträgt, hängt von der Schwere der Gelenkerkrankung ab. Bitte lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt zu dieser Frage beraten.

Auch eine spezielle Physiotherapie mit Massagen, Wärmeanwendungen und Mobilisie-rungstechniken ist für viele Arthrosepatienten sehr hilfreich. Sie kann Verspannungen lösen, Schmerzen lindern und die Muskulatur stärken, sodass die Gelenke beweglicher und stabiler bleiben.

Zum täglichen Wohlbefinden trägt übrigens auch ein warmer, zugfreier, weicher Liegeplatz sehr viel bei.

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