Die Tierklinik Oberhaching bietet vierbeinigen Patienten mit Erkrankungen des Hüftgelenkes den Goldstandard der Kleintierchirurgie – ein künstliches Hüftgelenk. Dr. Carolin Werres führt diese anspruchsvolle Operation in unserem Hause durch.

Während der rund 1,5 bis 3stündigen Operation wird das erkrankte Gelenk vollständig durch Implantate ersetzt. Nach dem OP-Termin bleiben die Patienten eine Nacht zur Schmerzbehandlung und Kontrolle in der Tierklinik auf Station und werden in der Regel bereits am Folgetag nach Hause entlassen. Es folgt eine achtwöchige Schonfrist mit einer Röntgenkontrolle. Das von Frau Dr. Werres verwendete Schweizer Implantatsystem ist besonders hochwertig und verzichtet komplett auf den Einsatz von Zement. Es wird nicht nur bei Hunden mit Hüftgelenksdysplasien, sondern auch bei schweren Hüftgelenksverletzungen, wie z.B. Hüftgelenksluxation und Frakturen eingesetzt.

Häufigster Operationsgrund Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftgelenksdysplasie, kurz HD, ist nach wie vor der häufigste Grund für den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Die Erkrankung ist erblich bedingt. Hüftkopf und Hüftpfanne, die bei einem gesunden Gelenk perfekt und glatt ineinandergreifen, passen hier schlecht zusammen. Die Gelenkflächen schaben aneinander und es kommt zur schmerzhaften Schädigung des Knorpels. Neben großen Hunderassen wie Labrador oder Deutscher Schäferhund sind z.B. auch Französische Bulldoggen oder Möpse hiervon betroffen. Schnelles Körperwachstum, Übergewicht und Fehlbelastungen tragen zur Entstehung dieser Erkrankung bei

Hüftdysplasie erkennen

Bereits im Alter von 10-18 Wochen kann beim Welpen eine übermäßige Beweglichkeit im Hüftgelenk als frühe Form einer HD vom Tierarzt festgestellt werden. Sichtbare Anzeichen für eine HD sind Bewegungsunlust, eine verringerte Beweglichkeit der Hüftgelenke, Schwierigkeiten beim Springen, Sprinten und Treppensteigen. Oftmals zeigen die Hunde ein ausgeprägtes Schwanken mit dem Hinterteil beim Laufen (der sogenannte Marilyn Monroe Gang). Die Patienten sind vorne besser bemuskelt als hinten, weil sie ihr Gewicht auf die Vorderhand verlagern. Bei jungen Hunden, die lethargisch erscheinen und wenig Spieltrieb aufweisen, sollte man an eine mögliche HD denken. Die Diagnose kann durch eine Röntgenuntersuchung gestellt werden.

Wann ist der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks nötig?

Die Röntgenuntersuchung zeigt den Ausprägungsgrad der HD. Wichtig ist jedoch, den Leidensdruck der Patienten gut einzuschätzen. Die Symptome sind oftmals dezent, die vierbeinigen Patienten versuchen, ihre Defizite so gut es geht zu kompensieren, und oft merkt man erst, wie sehr die Fellnasen eingeschränkt waren, wenn sie nach der Operation wieder uneingeschränkt toben können. Gewichtskontrolle, Physiotherapie und Futterzusätze sind wichtige Pfeiler einer konservativen Therapie.

Der Einsatz künstlicher Hüftgelenke bedeutet auch einen nicht unerheblichen Kostenfaktor, der manche Haustierärzte wie auch Besitzer hüftkranker Tiere zurückschrecken lässt. Einige Tierkrankenversicherungen haben das künstliche Hüftgelenk inzwischen in ihren Erstattungskatalog aufgenommen. Hier gilt es, sich vor Versicherungsabschluss gut zu informieren.